Blemaren N Brausetabletten
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Produktinformation und PflichtangabenBlemaren N Brausetabletten
Indikation
Das Arzneimittel ist ein Urologikum.Es dient:- der Alkalisierung des Harns bei Harnsäuresteinleiden mit oder ohne gleichzeitig vorliegenden Kalziumsteinen
- der Metaphylaxe (nachgehenden Fürsorge) bei Kalziumsteinen (Vorbeugung einer Neubildung und/oder Verhinderung der Größenzunahme von verbliebenen Fragmenten)
Art und Weise
Die Brausetablette wird in einem Glas Wasser aufgelöst und unmittelbar nach dem Auflösen getrunken. Dazu bitte leicht umrühren. Eine leichte Trübung ist möglich und geringe unlösliche Bestandteile können sich an der Oberfläche absetzen.Die Wirkungskontrolle erfolgt in der Regel dreimal täglich durch Messung des pH-Wertes im Harn.Dosierung
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.Die empfohlene Dosis beträgt:- Entsprechend den Anweisungen des Arztes ist das Arzneimittel wirkungsbezogen zu dosieren, d. h. es ist diejenige individuelle Dosierung zu ermitteln, die den Harn in den jeweils optimalen pH-Bereich (siehe folgende Abschnitte) bringt.
- Alkalisierung des Harns bei Harnsäuresteinleiden:
- Der pH-Wert des frischen Harns ist für die Verhinderung einer Wiedererkrankung (Rezidivprophylaxe oder Metaphylaxe) in den Bereich von 6,2-6,8 einzustellen.
- Die dafür notwendige Tagesdosis kann bei jedem Patienten unterschiedlich sein. In der Regel ist dabei eine Tagesdosis von 3 Brausetabletten, aufgeteilt in drei gleiche Einzelgaben über den Tag, angezeigt. Unterschreiten die Tagesprofile des Harn-pH den pH-Wert 6,2, so ist die Dosierung entsprechend zu erhöhen. Eine derartige Korrektur sollte vorzugsweise durch Erhöhung der abendlichen Dosis auf 2 Brausetabletten, in Ausnahmefällen auf 3 Brausetabletten, erfolgen. Bei Überschreitung des pH Wertes von 6,8 ist die Dosis zu reduzieren. Eine derartige Korrektur sollte ebenfalls vorzugsweise mit der abendlichen Dosis erfolgen.
- Für die chemische Auflösung von Harnsäuresteinen (Chemolitholyse) ist der pH Wert des frischen Harns in einen Bereich von 7,0-7,2 einzustellen.
- Metaphylaxe von Kalziumsteinen und Alkalisierung des Harns bei Harnsäuresteinleiden mit gleichzeitig vorliegenden Kalziumsteinen:
- Es ist ein pH-Bereich des frischen Harns von 6,8-7,4 einzustellen. Zum Erreichen dieses pH-Bereiches ist eine individuelle Dosierung erforderlich, in der Regel 3 Brausetabletten. Die Dosis zur Einstellung kann ggf. erhöht werden, wobei 5 Brausetabletten meist ausreichend sind.
- Eine Tagesdosis von 3 Brausetabletten kann als Einmalgabe abends oder in drei gleichen Einzelgaben über den Tag eingenommen werden. Bei einer etwaigen höheren Dosis empfiehlt sich die Verteilung auf drei Einzelgaben mit jeweils einer Brausetablette früh und mittags und 2-3 Brausetabletten abends.
Dauer der Anwendung- In Abhängigkeit von der Steingröße sind zur Steinauflösung Behandlungszeiten von vier Wochen bis zu sechs Monaten notwendig.
- Die Anwendungsdauer ist in jedem Fall vom behandelnden Arzt zu bestimmen.
- In der Rezidivprophylaxe hat sich eine individuell festgelegte Intervalltherapie bewährt.
Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten- Eine unerwünschte Beeinflussung stoffwechselphysiologischer Parameter ist auch bei höherer als der empfohlenen Dosierung bei ausreichender Nierenfunktion nicht zu erwarten, da die Ausscheidung eines Basenüberschusses durch die Niere einen natürlichen Regulationsmechanismus zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts darstellt.
- Eine eventuelle Überdosierung kann jederzeit durch Kontrolle des Harn-pH-Bereiches erkannt und durch Dosisverringerung korrigiert werden. Gegebenenfalls ist ärztlicher Rat einzuholen.
Wenn Sie die Einnahme vergessen haben- Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Bitte setzen Sie die Einnahme zum vorgegebenen Zeitpunkt entsprechend den Anweisungen Ihres Arztes fort.
Wenn Sie die Einnahme abbrechen- Bitte halten Sie die vom Arzt vorgegebene Therapiedauer ein, da sonst ein vollständiger Behandlungserfolg nicht zu gewährleisten ist.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.Kontraindikation
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen/angewendet werden,- wenn Sie allergisch gegen einen der sonstigen Bestandteile der Brausetabletten sind.
- wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion haben
- wenn Sie an Harnwegsinfekten mit harnstoffspaltenden Bakterien (Gefahr der Struvitsteinbildung) leiden
- wenn Sie unter metabolischer Alkalose leiden
- wenn Sie an einer seltenen Erbkrankheit mit erhöhtem Kaliumspiegel (Adynamia episodica hereditaria) leiden
Kinder unter 12 Jahren sind von der Behandlung auszuschließen, da keine ausreichenden Erfahrungen für diese Altersgruppe vorliegen.Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.Häufig (bis zu 1 von 10 Behandelten):- leichte Magen-Darm-Beschwerden (Magenbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, leichter Durchfall)
- Falls erforderlich, ist eine Behandlung der Symptome z. B. mit Antiemetika bzw. Antacida möglich.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.Wechselwirkungen
Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln- Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
- Eine Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut vermindert die Wirkung von herzwirksamen Glykosiden (Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten Herzrhythmusstörungen bzw. der Herzmuskelschwäche). Eine Erniedrigung des Kaliumspiegels im Blut verstärkt die (unerwünschte) Wirkung von Herzglykosiden zur Auslösung von Herzrhythmusstörungen.
- Aldosteronantagonisten, kaliumsparende Diuretika (Arzneimittel zur Erhöhung der Harnausscheidung, wie Triamteren, Spironolacton und Amilorid), ACE-Hemmer und Sartane (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzschwäche), nichtsteroidale Antiphlogistika und periphere Analgetika (Mittel zur Behandlung von Rheuma und Schmerzen) vermindern die Kaliumausscheidung durch die Nieren, was zu einer erhöhten Kaliumkonzentration im Blut führen kann.
- Eine gleichzeitige Gabe von citrat- und aluminiumhaltigen Substanzen kann zu einer erhöhten Aluminiumresorption führen. Daher sollte bei erforderlicher Einnahme solcher Präparate eine zeitversetzte Verabreichung von mindestens zwei Stunden erfolgen.
- Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken- Die Harnsteinbildung wird in hohem Maße von der Ernährung beeinflusst. Daher können extreme Essgewohnheiten die Harnzusammensetzung ungünstig beeinflussen und eine Steinbildung provozieren.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob gegebenenfalls bei Ihnen eine Ernährungsumstellung (z.B. Einschränkung des Verzehrs von tierischem Eiweiß) erforderlich ist.
- Zur Unterstützung der Wirkung des Arzneimittels sollten Sie während der Behandlung die Salzzufuhr zu reduzieren.
- Eine tägliche Trinkmenge von ca. 2-3 l in Form von Tee, Fruchtsäften oder alkalisierenden Mineralwässern ist notwendig, um durch eine ausreichende Harnmenge das Steinrisiko zu verringern.
Patientenhinweis
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen.
- Vor der ersten Behandlung muss eine ausreichende Nierenfunktion sichergestellt sein und erhöhte Elektrolytspiegel im Serum ausgeschlossen werden können. Bei Verdacht auf renal-tubuläre Acidose (RTA) ist zusätzlich der Säure-Basen Status zu kontrollieren.
- Wenn Sie an Zuständen leiden, die das Auftreten von Harnsteinen begünstigen können (z. B. Adenome der Nebenschilddrüse, Malignome bei Harnsäuresteinen), sollten diese primär einer kausalen Therapie zugeführt werden.
- Während der Behandlung sollten regelmäßige Kontrollen der Harn- und Blutwerte durchgeführt werden. Besonderes Augenmerk sollte auf den Säure-Basen-Status gelegt werden.
- Zur Unterstützung der Wirkung des Arzneimittels sollten Sie während der Behandlung die Salzzufuhr reduzieren.
- Eine tägliche Trinkmenge von ca. 2-3 l in Form von Tee, Fruchtsäften oder alkalisierenden Mineralwässern ist notwendig, um durch eine ausreichende Harnmenge das Steinrisiko zu verringern.
- Wenn Sie an einer schweren Leberfunktionsstörung leiden, dürfen Sie das Präparat nur mit Vorsicht anwenden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:- Das Arzneimittel hat keinen Einfluss auf das Reaktionsvermögen.
Schwangerschaftshinweis
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft und in der Stillperiode sind nicht bekannt.