Wer kennt es mittlerweile nicht: Die Augen fangen an zu brennen, werden immer roter und irgendwann ist es die Ausnahme, dass die Augen nicht mehr trocken sind und jucken. Immer mehr Menschen leiden an trockenen Augen, wofür vermutlich die Arbeit am Bildschirm verantwortlich ist. In der Medizin spricht man bei trockenen Augen vom sogenannten Sicca-Syndrom. Ausgelöst wird es hauptsächlich durch zwei Faktoren: eine verminderte Tränenmenge und eine veränderte Komposition des Tränenfilms. Typischerweise werden Augentropfen für ein trockenes Auge eingesetzt.
Was sind trockene Augen?
Trockene Augen werden zumeist durch äußere Einflüsse verursacht. Diese bedingen, dass Sie weniger Tränenflüssigkeit produzieren, diese schneller verdunstet oder dass sich die Zusammensetzung Ihrer Tränenflüssigkeit ändert. Folgende Faktoren können trockene Augen fördern:
- Lange Bildschirmarbeit
- Kontaktlinsen
- Stoffwechselerkrankungen (bspw. Diabetes)
- Hohes Alter
- Trockene Heizungsluft
- Bestimmte Medikamente
Dabei sind mittlerweile lange Arbeitszeiten am Bildschirm der häufigste Auslöser für den Gebrauch von Augentropfen gegen trockene Augen. Beim konzentrierten Arbeiten am Bildschirm verringert sich die Frequenz des Blinzelns, wodurch die Augen langsam aber sicher trocken werden.
Die trockenen Augen können Sie durch Medikamente oder weitere medizinische Mittel lindern. Gerne werden Augentropfen zum Befeuchten eingesetzt. Alternativ ergibt es Sinn, gewisse Änderungen an Ihrem Alltag vorzunehmen, damit den trockenen Augen die Ursachen entzogen werden.
Ursachen für trockene Augen
Ursachen für das Sicca-Syndrom gibt es zahlreiche. I. d. R. liegt eine Störung der Physiologie der Augenoberfläche vor. Benetzungsstörungen oder Schädigungen der Augenoberfläche können hiermit auftreten. Insbesondere weil trockene Augen zu Schäden führen können, sollten Sie bei einem ersten Verdacht schnellstmöglich einen Augenarzt aufsuchen.
Der Tränenfilm unserer Augen besteht aus drei Schichten: der Schleimschicht, einer wässrigen Schicht und einer Fettschicht. Ersterer wird auch als Muzinschicht betitelt und befindet sich unmittelbar an der Augenoberfläche. Die Schleimschicht sorgt bspw. dafür, dass der Tränenfilm gut anhaftet. Den mengenmäßig größten Anteil des Tränenfilms hat die wässrige Schicht inne. Die Fettschicht befindet sich nochmal über dem wässrigen Film und soll das Verdunsten der wässrigen Lösung minimieren. Sie sehen, wie fehleranfällig diese Komposition ist: Wir blinzeln bis zu 15 Mal pro Minute und wenn bei diesem Blinzeln die Zusammensetzung oder Verteilung dieser drei Schichten aus dem Gleichgewicht gerät, haben Sie mit den Folgen zu kämpfen.
Bei trockenen Augen ist die Verdunstung der wässrigen Schicht i. d. R. das Problem. Die wässrige Schicht kann jedoch erst verdunsten, wenn der Fettfilm darüber Lücken aufweist. Die meisten trockenen Augen basieren also auf der Tatsache, dass der Fettfilm nicht genug Wasser zurückhalten kann. Ausgelöst wird das meistens durch eine Fehlfunktion der fettabsondernden Drüsen, der sogenannten Meibom-Drüsen.
Achten Sie auf folgende Symptome und suchen Sie bei deren Eintreten einen Augenarzt auf:
- Trockenheitsgefühl
- Brennen
- Gefühl von Fremdkörper im Auge
- Gerötete Augen
- Müde Augen
- Schwellungen
- Verklebte Augenlider
- Augenschmerzen
- Ggf. verschwommenes Sehen
- (relativ selten) Schäden an Auge und Hornhaut
- (relativ selten) vermehrtes Tränen
Wie behandelt man trockene Augen?
Die Behandlung trockener Augen sollte schnellstmöglich erfolgen, damit das Auge und der Tränenfilm möglichst keine Schäden erleiden. Zudem fällt die Behandlungsdauer i. d. R. umso kürzer aus, desto früher Sie einen Arzt aufsuchen. Des Weiteren sollten Sie die Behandlung nicht auf eigene Faust angehen, sondern mit einem Arzt abklären, weil eben das Risiko auf chronische Schäden besteht.
Als Mittel zur Behandlung von trockenen Augen können Sie zahlreiche rezeptfreie Augentropfen aus der Apotheke, Gele oder Salben erwerben. Diese zielen oftmals darauf ab, die Fettschicht der Augen wieder aufzubauen, damit weniger Wasser verdunstet. Darüber hinaus werden Augentropfen für trockene Augen i. d. R. nachts vor dem Schlafen eingesetzt. Hierdurch wird Ihre Sicht nicht behindert und die Tropfen haben einige ruhige Stunden, um ihre Wirkung zu entfalten.
Behandlungsmethoden im Detail
Beliebt sind Augentropfen gegen trockene Augen aus der Apotheke mit Hyaluronsäure, so bspw. das Hylo-Gel. Dieses Augengel für trockene Augen hilft, indem die Hyaluronsäure den wässrigen Tränenfilm mit Flüssigkeit versorgt. Wollen Sie sich lieber auf den Hersteller Ratiopharm verlassen, empfehlen wir Augen Feuchtigkeitstropfen namens Hyaluron Ratiopharm Augentropfen.
Immer populärer wird der Wirkstoff Hypromellose. Dieser haftet hervorragend auf der Hornhaut unserer Augen, womit er diese durch Augentropfen mit Feuchtigkeit versorgt. Enthalten ist er bspw. in den Tropfen für trockene Augen Sic Ophtal N.
Sind Ihre Augen sehr sensitiv und können Augentropfen bei trockenen Augen schlecht abhaben, empfehlen wir den Gebrauch von leichten Sprays anstelle von Augentropfen zur Befeuchtung. Das Tears Again Sensitive Augenspray ist etwa für solche Fälle vorgesehen. Es soll die Lipidschicht (Fettschicht) der Augen stabilisieren, wodurch weniger Tränenflüssigkeit verdunsten soll.
In sehr schwierigen Fällen kann ein Arzt weitere Therapiemethoden anwenden. Bspw. kann ein Augenarzt die Tränenpünktchen in Ihren Augenlidern verschließen, damit die Tränenflüssigkeit nicht mehr abfließen kann.
Empfehlenswert ist darüber hinaus, dass Sie einige Änderungen an Ihrem Alltag vornehmen. Bspw. können folgende Punkte helfen:
- Besseres Raumklima (bspw. Luftbefeuchter)
- Neue Gewohnheiten (vermehrtes Blinzeln bzw. Blinzel-Übungen am PC)
- Ernährungsumstellungen
- Kühle Teebeutel auf die Augen